Sonntag, 23. Januar 2011

22.1. naTo Leipzig







Ein riesiger Bagger bohrt sich ins Erdreich und seine Schaufel sprüht Funken ohne Ende. Im Fahrerhäuschen sitzt ein Bauarbeiter und als er sich umdreht, erschrecke ich und besprudel mich mit Kir Royal. Er ist gar kein Bauarbeiter, sondern ein grünes Monster mit Helm. Arbeitsschutz scheint wirklich jeden was anzugehen, denke ich. Der Bagger fährt direkt vor mir lang und verschwindet in einer Höhle. Ich schaue auf meine Schuhe und wundere mich, daß ich tiefe Kettenabdrücke auf meinen Füßen sehe, aber keinen Schmerz spüre. Ich gehe dem Bagger nach in die Höhle, daß heißt eigentlich robbe ich im Liegestütz hin, weil auf einmal doch mein linker Fuß schmerzt. Der rechte steckt fest im Schuh. Der Schuh steht immer noch da hinten und ich krieche in die Höhle. Es blendet tierisch, überall funkt‘s und sprüht’s. Zahlreiche Monster buddeln, stapeln und bewerfen sich mit Irgendwas. Mein Fuß ist wieder nachgewachsen und ich stehe auf. Das Obermonster zupft an einem Seil und mich reißt eine Druckwelle sondersgleichen wieder um. Jetzt erkenne ich, daß die leuchtenden Flecken auf den Uniformen der Monster Samen sind. Ich sehe genauer hin, meine Augen fahren nach vorn und ich erkenne in den Samenflecken Woody Allen als Spermie verkleidet und andere Bakterien. Sie sind als Monster verkleidet und machen Krach. Weil sie so klein sind, haben sie auch nur Mikro-Phone. Auf einmal bin ich auch ganz klein und sitze auf einem Waschbären, der strickt. Er strickt ein Hemd und seine Frau malt ein gelbes Ungeheuer drauf und eine Trompete. Ich verstehe das nicht und werde einfach wieder groß. Damit treffe ich den Nager auf den Kopf. Die Höhle ist auf einmal ein Cabrio, das Stoffdach ist zurückgefahren und ich sehe den lila Himmel. Ein Megaphon macht eine Bahnhofsansage: Bitte zweite Kasse aufmachen! Ich greife in eine Wanne auf dem Fließband und knete aus den Funken kleine Monster. Ich male sie mit Windowcolor an und bastle ihnen aus Moosgummi kleine Geräte. Ein Klavier, eine Trommel, vergoldete Heizungsrohre und Tauchsieder. Das Klavierspielmonster tauche ich bis zum Hals in blaue Farbe und male ihm Tasten auf den Bauch. Drei oder Vier Monstern hauche ich Stimmen ein. Schließlich setze ich alle auf ein Förderband, daß sich in kilometerlangen Bahnen neben der Autobahn zu einem riesigen Kran hinschlängelt. Als die Monster die Höhle verlassen, fangen sie an zu spielen. Es sind zehn Männchen und ein Weibchen und alle Menschen bremsen sofort ihre Autos und reißen sich die nassen Lappen vom Leib. Sie springen auf ihre Autos, die Cabriofahrer machen die Verdecke zu, damit sie aufs Dach steigen und tanzen können. Eine Frau zerreißt mit ihrem Absatz ein Verdeck und verstaucht sich den Knöchel. Sie schreit. Alle fangen an zu schreien. Die Monster werden lauter, weil sie sehen daß das Förderband, auf dem sie stehen, im Nichts endet. Fünfzig Meter über einem Sandhügel, auf dem ich sitze und meinen Fuß wieder richtig anschraube, während mir jemand eine Cola reicht. Ich fresse ihn auf und stecke den Kopf in den Sand. Es ist alles ganz schwarz und ein kleines Männchen in einem Raumschiff ruft seine Frau an und sagt: „Komm doch zurück zur Mir.“

Um Elferum erwache ich und habe schon wieder sehr gut geschlafen. Das konnte doch niemand ahnen! Das Bad ist besetzt und ich denke daran, daß unbedingt mal irgendwo über einen aus der Band geschrieben muß „einer von den Elfen“, damit die Fantasyfreaks auch noch zu den Monsters of Funk kommen.

Ich lenke den Bus auf die Körnerstraße und wir fahren auf die naTo zu.

BLACK COFFEE
THE MONSTERS OF FUNK
21.00 LIVE


Das steht ganz groß am Haus, an dieser ultrageilen Kinoanzeige. Hendrik dazu: Ich hab’s mir gewünscht, aber nichts gesagt. Jetzt müssen nicht mal mehr Leute kommen!

Soundcheck mit versammelter Mannschaft (Roberto, warum versteckst du dich?):




























Man erkennt ihn kaum: Ritt-Ski ohne Blaumann (im Hintergrund: der Heilige Andreas).

Eine halbe Stunde vor Beginn springen zwei Kinder durch den Saal, keine Frage, daß das Miniaturschlagzeug wieder sehr gut ankommt. Motto des heutigen Tages ist „Mein Zitteraal hat die Qual der Wal“ und es geht 21h15 vor ziemlich verdammt vollem Haus los. Es ist ausverkauft!! Fünfzig Leute mußten wieder weggeschickt werden (Mietet euch einen Bus und kommt nächste Woche nach Halle!)

Put your hands on the horn
I like what you do
Friday Night



Die Leute müssen nachrücken und nach „Komm doch zurück zur Mir“ ruft einer DLASSE! und trifft damit den Nager auf den Kopf. Bei „Shake your pens“ schreibe ich auf: „Meine Fresse, das schiebt heute! Entenanug!“ Meint: Gänsehaut, die ganze Bude geht tierisch steil und es wird auf mehreren Floors gedancet:




Disney Animation
Don’t make me run away

Zum ersten Mal wird auf dieses poetische Kleinod hingewiesen, der Chef selbst haucht zweimal themonstersoffunk punkt blogspot punkt com ins Mikro.















Maike singt nicht nur hier sehr schön. Ob sie das in ihrer tollen Dusche geübt hat?

Seaside

Das Querflötensolo auf der Querflöte des Querflötisten Jean Maurice geht auch schon wieder tierisch los.

In der Halbzeit werden T-Shirts direkt auf dem Leib unterschrieben und der Saal erstmal grundgelüftet mit Blick zum Dönerladen gegenüber, heute geht alles.

Zur zweiten Runde wird ein Bandmitglied vermißt und erscheint deutlich zu spät zum Dienst.



Rashid und Roberto waren es nicht, sie sind deutlich zu erkennen.
Jean Maurice war's!
Petze! Außerdem, wer hat sich den diesen Namen ausgedacht?
Ich nicht.

We got the answers
Strobo wird mit „Guten Flug“ eingeleitet und das trifft’s sehr gut.



Ein gewisser „Lanny“ erhält einen dicken Applaus von und vor der Bühne und soll eine Zahl sagen. ACHTUNDDREISSIG ruft er und ärgert sich den halben Abend, daß er nicht PI gerufen hat. Wenig später geht er zur Toilette, während des Konzerts – hat es so auch noch nicht gegeben. Selbst draußen knallt es noch ordentlich.






















Heiß

Mir wird eine weitere Fritz-Kola gereicht, die in der Tradition der Berliner Coca, der Göttinger Spezi und vor allem der Dresdner Afri Red steht.

Houseparti-i-i wird heute mal vom Publikum gesungen

Soul with a capital ass
Frank Omaht (Die Inder-Maschine)

23h15 heißt es für alle Beteiligten ZUGABE und ich schreibe auf, daß das mindestens schon die fünfte Gänsehaut heute ist. Streetplayer im Übrigen.




Zur zweiten Zugabe gibt es „Get down“ und die Leute gehen wirklich down und zum Schluß legen nochmal alle die Hände ans Horn.

Zehn nach halb Zwölf endet ein unglaublich saustarkes Konzert, daß in jedweder Hinsicht der Knaller war. Funkodrom!

1 Kommentar:

  1. Die Anfangssequenz geht auf den Vorschlag des Heiligen Andreas zurück, ein Video der Band auf so einem Förderband zu drehen. Hab das einfach mal gecopyandpastet. Alle Ehre also an den Trommelschlumpf!

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