Montag, 16. Mai 2011

14.5.2011
Villa Hasenholz, Leipzig

Manch eine/r wird sich schon gefragt haben: Warum hat Black Coffee eigentlich zwei Schlagzeuger? Das ist doch nicht normal. Nun, liebe Skeptiker, das letzte Wochenende hat euch recht gegeben: Zwei Schlagzeuger in einer Band sind einfach einer zu wenig.

Jetzt ihr wieder: Genau, sag ich doch!

Und dann noch: Was, Quatsch! Wieso denn einer zu WENIG? So meinte ich das doch gar nicht!

Nun, liebe Kinder, es begab sich folgende Geschichte an diesem Wochenende, die uns zeigt, warum bei Länderspielen immer auch ein dritter Torwart mitfährt:

Am Samstag, als sich der schwedische Schlagzeuger Gaga Gagassohn fröhlich pfeifend auf den Weg machte, weil er fröhlich pfeifend zu seiner Band Black Coffee hüpfen wollte, stürzte er an einer gemeinen Treppe und riß sich dabei alle Bänder, die man sich so vorstellen kann zwischen Fuß und Knie. Schöne Scheiße! Gute Besserung, Herr Gagassohn!

Andy, der zweite Schlagzeuger ist natürlich auch stark nachgefragt und war an einem Samstagabend schon anderweitig ausgebucht. So mußte dann den halben Tag die halbe Stadt, ach was: das ganze Land angerufen werden, nach einem Drummer fragend. Und Schließlich: Fiete sprang ein. Zwei Stunden Probe und dann ab ins Konzert! Danke Fiete, du alter Lebensretter!
Fiete, Drummer und Retter
(In dem Bogen rechts entsteht wenig später ein Merch-Stand)


Man merkt's schon: in Hasenholzens Villa gibt es buntes Licht

Als der Merch-Typ gegen Acht in der Villa Hasenholz landet, regnet es. Aber nur draußen. Die Kapelle baut noch fertig auf und checkt den Sound, der im großen wunderschönen und wunderschön runtergelebten Saal allerdings nur mittelmäßig werden kann. Nun.
Kann aber auch ganz hell sein

Der Merch-Stand wird genau gegenüber der Bühne mittig in einen alten Fensterbogen installiert, an die Wand gegaffate CDs beweisen deren Tauglichkeit als Wandfließen. Wenig später beginnen Menschen Buchstaben auf den Boden zu kleben, es entsteht hier eine Raucherecke. Eine Raucherecke, wie man sie sich wünscht: das ganze Haus umfassend.
Mit diesem Motto geht es kurz nach Zehn los mit dem Smashhit FRIDAY NIGHT von Black Coffee. Heute für Sie und Ihn auf der Bühne: Philipp am Piano, Maike am Gesang, Tim an Gitarre und Gesang, Fiete am Schlagzeug, Johannes an Tenor-Saxophon und Querflöte und Hendrik am Baß (v.l.n.r.).
Wünschen Sie einen schwarzen Kaffee, Herr Vogel?
 
DON’T MAKE ME RUN AWAY gleich hinterher. Es folgen zwei Coversongs, die ich nicht kenne, jedenfalls nicht vom Namen her, beim zweiten kommt erstmals die Querflöte zum Einsatz. Die Menschheit hier im Haus tanzt, besonders expressiv dabei auch Ulli, der Veranstalter. Ich frage mich, wo Maike hin ist, kann sie nicht sehen. (Später in einem exklusiven Startalk erfahre ich, daß sie die Bühne verlassen hatte, weil sie in den beiden Liedern nicht singen mußte und nicht wußte, wohin bzw woher mit sich auf der Bühne, Anm. d. Red.)
Grün - Farbe der Hoffnung

Für SMOOTHOPERATOR kommt Maike zurück, Jay-Jay nimmt sich das Saxophon wieder zur Brust. Vor SEASIDE wird wieder schön lange eingeschnippst.
Es folgt I'M HURTED THROUGH THE GRAPEFRUIT, bei dem ich mir immer nicht sicher bin, ob es um einen ehemaligen SED-Chef geht (Honie, Honie!) oder um einen von Enid Blytons Klassikern (Hanni’n‘Nanni). Kann hier nicht abschließend erörtert werden.
23h15 startet das zweite Set des Abends mit ARIELLE-MOTHER FOR YA, das Publikum ist begeistert. Dann das österliche EI-WISCH. Bababababa… Auch Martin Schmidts größter Hit SKI’S A BITCH knallt ordentlich und bietet gar ein Orgelsolo. Bei GET DAUNEN klingt die Gitarre unglaublich fett, wird deswegen auch gleich mal gesolot. Als der große Hit vom Soundcheck läuft – Molokos STING IS BACK – kauft ein Mädchen zwei Buttons. Sie will erst nur einen, aber weil ich nicht wechseln kann, nimmt sie noch zwei dazu. (Der alte Klassiker Drei zum Preis von Zwei.) Das nächste Liede kenne ich sehr gut, aber mir fällt der Titel nicht ein. Verrückt!
Gelb ist auch eine Farbe, muß man sich eingestehen


Der gepunkteten Röcke wurden mehrere gesichtet

Nachdem zwei CDs verkauft sind, geht es zehn vor halb eins ins dritte Set mit CANTALOOP. Direkt danach geht der Groove zu SMOOTH CRIMINAL los. Denke ich zumindest, dann geht der Gesang los und es ist BILLY SCHIEN', der Song über das berühmte Regal. Ich war einfach nie ein Fan von Prince, deshalb komme ich da immer durcheinander. Dann nahtlos I LIKE WHAT YOU DO und man merkt mal wieder, daß die eigenen und die Cover-Stücke wunderbar zusammen funktionieren. Deshalb A MEXICAN BOY gleich hinterher. Daß das von Estelle war, hatte ich schon wieder vergessen. Genauso wie man oft vergißt, daß Jay-Jays Querflöte einfach unbedingt da rein gehört. Alles tanzt. Mit HEIß und HEIßER werden auch zwei ganz neue Black-Coffee-Stücke, die grad noch frisch im Studio eingespielt wurden, gegeben und ich finde das ganz hervorragend. Die Baßlinie und alles, es ist ein Traum. Werde gleich mal die CD vorbestellen. Bei der zweiten Ballade GIB MIR MEHR werde ich abgelenkt, ein Gast verwickelt mich in ein Gespräch mit den Themen „Black Coffee“ und „Alfred-Kunze-Sportpark“. Nach SUPERSTITIOUS ist dann alles vorbei.

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